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Ein duales Studium verbindet das Hochschulstudium mit einer Berufsausbildung oder mit Berufspraktika in einem Unternehmen. Ebenfalls gebräuchliche Bezeichnungen sind „Studium im Praxisverbund“ oder einfacher „Verbundstudium“.
Beim ausbildungsintegrierenden Studium laufen Hochschulstudium und Berufsausbildung in einem Unternehmen parallel, zum Beispiel bei einem Maschinenbaustudium und der Ausbildung zum Mechatroniker. Sie haben einen ordentlichen Ausbildungsvertrag und bekommen das entsprechende Gehalt.
Vorteile: Nach bestandener Prüfung haben Sie zwei anerkannte Abschlüsse: den akademischen Bachelorabschluss und einen Abschluss in Ihrem Ausbildungsberuf.
Nachteile: die Doppelbelastung, besonders wenn das Unternehmen nicht bereit ist, genügend Lernzeit freizugeben. Dazu kommt bei vielen Ausbildungsberufen der Besuch einer Berufsschule.
Das praxisintegrierende Studium wird auch kooperatives Studium genannt. Die Studierenden haben einen Praktikumsvertrag mit einem Unternehmen.
Vorteile: Studieninhalte und praktische Tätigkeit sind im Idealfall aufeinander abgestimmt. Sie bleiben bei dem Unternehmen, sammeln Erfahrungen in verschiedenen Abteilungen und die Firma räumt genügend Zeit für die Lernphasen ein. Je nach Praktikumsvertrag bekommen Sie eine Vergütung.
Nachteile: kein staatlich anerkannter Ausbildungsabschluss, möglicherweise kein Gehalt für die Arbeitsleistung im Praktikum. Eventuell müssen Sie sich während des Studiums mehrere Praktikumsplätze bei verschiedenen Unternehmen suchen.
Das berufsintegrierende Studium ist vor allem für Studierende mit abgeschlossener Berufsausbildung und mehrjähriger Berufspraxis geeignet. Häufig handelt es sich um eine Weiterqualifizierung. Die betriebliche Freistellung kann mit einem Vertrag zwischen Hochschule, Studierendem und Unternehmen vereinbart werden.
Vorteile: Der Zugang ist auch ohne Abitur oder Fachabitur möglich. Ist das Unternehmen an der Weiterqualifizierung seiner Mitarbeiter interessiert, wird es diese für die Studienzeit freistellen, sich eventuell an den Studienkosten beteiligen.
Nachteile: Doppelbelastung durch Studium und Berufstätigkeit, besonders wenn es keine betriebsinterne Regelung zu den Studienzeiten gibt. Beteiligt sich die Firma an den Studienkosten und stellt Sie teilweise frei, sind Sie nach dem Studienabschluss für eine gewisse Zeit an die Firma gebunden bzw. müssen Gelder zurückzahlen, wenn Sie das Unternehmen verlassen wollen.
In der Regel wechseln Sie zwischen Studienphasen und Praxisphasen. Im häufiger angewandten Blockmodell werden Lernzeiten und praktische Arbeit in größeren Zeitblöcken koordiniert: Sie arbeiten z. B. drei Monate in einem Unternehmen und studieren anschließend drei Monate an einer Hochschule. Im sogenannten Wochenmodell wechseln Sie tage- oder wochenweise zwischen Theorie- und Praxisphasen. Der Vorteil: Sie bleiben in beiden Gebieten auf dem neuesten Stand und müssen sich nicht jeweils neu einarbeiten.
Duale Studienplätze bieten einige wenige Universitäten, vor allem aber Fachhochschulen und Berufsakademien an. Einige Berufsakademien nennen sich auch Duale Hochschule. Die meisten dualen Studienplätze gibt es in den Bereichen Wirtschaft, Technik und Sozialwesen. Als Voraussetzungen für die Hochschulzugangsberechtigung benötigen Sie in der Regel das Abitur oder das Fachabitur oder eine auch eine abgeschlossene Berufsausbildung. Je nach Studienmodell brauchen Sie einen Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag mit einem Unternehmen. Einige Hochschulen haben bereits feste Partnerunternehmen, bei anderen müssen Sie sich selbst ein solches Unternehmen suchen.
Neben einem rein akademischen Vollzeitstudium können Sie sich für ein berufsbegleitendes Studium entscheiden, zum Beispiel in Form eines Fernstudiums. So können Sie auch ohne direkte Unterstützung – und damit auch Abhängigkeit – von einem Arbeitgeber neben Ihrer Berufstätigkeit studieren.
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